Odenwald erleben

Wassersteinbruch / Speckhardt Steinbruch

Bei der Benennung kommt es darauf an, auf welcher Seite des Langenberges man zuhause ist. Für Malcher und Seeheim-Jugenheimer heißt er Wassersteinbruch. In Nieder-Beerbach sagt man Speckhardt Steinbruch, zu Ehren seines ehemaliges Besitzers. Das Außergewöhnliche an diesem Steinbruch: hier im nordwestlichsten Mittelgebirgsteil des Odenwaldes – von der Bergstraße im Westen bis ins Gersprenztal im Osten – liegt eine geologische Besonderheit vor, ein massives Gabbro-Grundgebirge Dieses Gestein stammt aus plutonischem Ursprung, also tief aus dem Erdinneren. (weitere Infos über das Gestein: http://de.wikipedia.org/wiki/Gabbro ). Ehemals wurde auch auf dem Langenberg, knapp östlich unter dem Kamm, 500 Meter südlich der Burg Frankenstein und 200 Meter südwestlich des Magnetberges in der Gemarkung Nieder-Beerbach dieses Gestein in handwerklicher Arbeit abgebaut und vornehmlich für den Tiefbau verwendet. Bis zu fünfzehn Arbeiter wurden hier beschäftigt. Auch das Baumaterial für das nahe Turnerdenkmal an der Burg Frankenstein soll aus dem Speckhardt-Steinbruch gewonnen worden sein.
Zu Fuß ist die Senke der früheren Abbaustelle vom Parkplatz unterhalb der Burg Frankenstein in ewa 400 m auf dem Weg an der Sportanlage vorbei zu erreichen. Für den Abtransport des abgebauten Materials mit Pferdefuhrwerken bot sich zur „aktiven“ Zeit des Steinbruchs der Weg von Seeheim aus an. Der Weg bildet die Gemarkungsgrenze zwischen Nieder-Beerbach und Seeheim. Die Unterhaltung des Weges war während des Abbaues Streitobjekt zwischen beiden Gemeinden.

Im Jahr 2012 hat die Ortsgruppe Seeheim-Jugenheim des Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Gewässer entschlammt und die Wasserqualität verbessert, die Ufer geräumt und so Wasserfläche und Umgebung zu einem Feuchtbiotop gestaltet. Die steilen ehemaligen Abbauwände wurden gesichert. Mehr über die Pflegearbeiten des NABU Seeheim-Jugenheim:
http://www.nabu-seeheim.de/speckhard-steinbruch-malchen/