Die Burg Frankenstein stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie unterstand der Herrschaft derer von Frankenstein. Als diese die Herrschaft im 17. Jahrhundert verließen, wurde die Burg noch als Zufluchtsort benutzt, bald wurde sie jedoch dem Verfall überlassen. Gerüchte um einen angeblichen Schatz sorgten für weitere Zerstörung und zu guter Letzt wurde die Burg Frankenstein von den Bewohnern der umliegenden Dörfer als Steinbruch genutzt und so fast vernichtet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts ließ Großherzog Ludwig III. die Burg teilweise restaurieren. Dabei wurde jedoch nicht auf die ursprüngliche Gestaltung geachtet und die Burg wurde sehr ungenau restauriert. Im 20. Jahrhundert wurde die Burg zum Ausflugsziel und erhielt ein Burgrestaurant. Bekanntheit weit über die Grenzen des Einzugsgebietes hinaus erhielt die Burg Frankenstein durch das in den 1970er Jahren von US-Soldaten ins Leben gerufene Halloween-Festival http://www.frankenstein-halloween.de/content/e566/index_ger.html, das sich bis heute stetiger Beliebtheit erfreut und als das größte seiner Art in Deutschland gilt.
Etliche weitere Geschichten ranken sich um das alte Gemäuer und sogar Mary Shelleys berühmter Roman Frankenstein soll angeblich etwas mit der Burg zu tun haben. Dies wird allerdings bestritten – kommt in dem Roman doch keine Burg vor. Bekannt ist aber der Ritter Georg vom Frankenstein – ein Held dessen Geschichte eng mit der Burg verknüpft ist. In Alter Zeit soll ein Lindwurm – sprich ein Drache – das unterhalb der Burg gelegene Dorf Nieder-Beerbach terrorisiert haben. Um diesen Lindwurm zufrieden zu stellen, mussten ihm die Dorfbewohner Opfer in Gestalt junger Mädchen bringen. Eines Tages traf die Wahl des nächsten Opfers auf die Geliebte des Ritters. Natürlich wollte dieser seine Liebste nicht dem Untier zum Fraß vorwerfen lassen und ließ sich auf einen Kampf mit der Bestie ein. Im Wald nahe der Burg besiegte der Ritter den Lindwurm, doch im Todeskampf gelang es diesem noch dem Ritter ein tödliches Gift ins Bein zu verabreichen und so starb der Ritter gemeinsam mit dem Lindwurm.
Weitere Informationen hier: http://www.muehltal-odenwald.de/geschich/franknst/index.html
Die Burg Frankenstein befindet sich auf der Gemarkung des Mühltaler Ortsteils Nieder-Beerbach auf einem 370m hohen Ausläufer des Langenberges. Sie ist die nördlichste der Burgen an der Bergstraße. Hat man die Burg erklommen – sie ist von Eberstadt oder Nieder-Beerbach aus sowohl zu Fuß als auch per Auto gut erreichbar – oben gibt es ausreichend Parkplätze und ein Restaurant – bietet sich eine schöne Aussicht über die Ebene. Der Donnersberg in der Pfalz kann am Horizont ebenso ausgemacht werden wie die Mainmetropole Frankfurt mit ihren Hochhäusern. Hat man genug geschaut, bieten sich verschiedene kleinere und größere Spaziergänge rund um die Burg und durch den umliegenden Wald an.
Ein Waldweg führt zum Beispiel rund um die Burg und ist auch für Kinderwagen geeignet.
Weitere Wege führen zum Magnetberg, hier geht man vom Parkplatz der Burg herunter und läuft – die Burg im Rücken – den Berg auf der anderen Seite der Straße nach oben. Links befinden sich etwas abseits des Weges der Hörstein und ein Ausguck. Rechts kommt bald das Gelände des Bergturnfestes in Sicht. Links am Barfußpfad vorbei kommt man dann direkt zum Magnetberg.
Ein besonderes Highlight mit vielen interessanten Stationen ist auch der Walderlebnispfad, der an der Burg beginnt. Hier gibt es einiges zu entdecken und besonders für Kinder viel über den Wald und die dort lebenden Tiere zu lernen.
Weitere Informationen hier: http://walderlebnis-frankenstein.de/
Ebenfalls sei noch erwähnt, dass sich eine Außenstelle des Standesamtes Mühltal in der alten Kapelle befindet und als außergewöhnlicher Rahmen für das Ja-Wort dienen kann.
Kostenfreie Burgführungen finden immer sonntags um 14h und 15.30h statt. Start ist jeweils an der Kapelle.
Im Sommer finden an vielen Wochenenden unterschiedliche Veranstaltungen statt, sie sind immer an der Auffahrt von Eberstadt aus angekündigt. Interessierte können sich auch beim Eberstädter Geschichtsverein informieren. Hier haben sich einige Begeisterte zusammengetan, um die Geschichte zu bewahren und mit falschen Mythen aufzuräumen. Es werden kostenlose Burgführungen angeboten, auf Wunsch auch in englischer Sprache. Diese Führungen sind von der Staatlichen Verwaltung Schlösser und Gärten Hessen als wissenschaftlich einwandfrei anerkannt.